Ein Schritt in die richtige Richtung, aber mit Verzögerung

Hamburg, 31.01.2025 – Die aktuelle Entscheidung zur Änderung des Vierten Buches Sozialgesetzbuch (SGB IV) zur Versicherungspflicht von Lehrkräften ist aus Sicht von Bino Bach, Geschäftsführer des Instituts für Training und Beratung (itb), ein richtiger und notwendiger Schritt. Dennoch bedauert er, dass die finale Entscheidung auf den 31.12.2026 vertagt wurde.

Gute Bildung kann nicht warten

„Wir begrüßen diesen Beschluss grundsätzlich, denn eine klare Regelung bringt Sicherheit für alle Beteiligten. Doch die lange Frist birgt Unsicherheiten für Bildungsträger, Lehrkräfte und nicht zuletzt für die Lernenden. Bildung kann es sich nicht leisten, auf klare Rahmenbedingungen zu warten“, so Bach.

Es geht um wichtigere Dinge als Geld, es geht um Qualität

Allerdings warnt er davor, die Thematik auf eine rein finanzielle Ebene zu reduzieren: „Es geht nicht nur um Kosten und Sozialversicherungsbeiträge, sondern um Qualität!“ Das itb setzt bewusst auf freiberufliche Fach-Lehrkräfte, nicht um Lohnnebenkosten zu sparen, sondern weil diese einen unschätzbaren Mehrwert für die Weiterbildung bieten.

„Unsere freiberuflichen Lehrkräfte sind Experten, die tagtäglich in ihren Fachgebieten arbeiten. Sie bringen Praxiswissen, aktuelle Entwicklungen und wertvolle Netzwerke mit ein. Ihre Fähigkeit, durch Storytelling komplexe Sachverhalte anschaulich zu vermitteln, ist ein unschlagbarer Vorteil gegenüber reiner Theoriewiedergabe oder dem Vorlesen von Folien“, erklärt Bach weiter.

entweder … oder

Er stellt die grundlegende Frage: „Was wollen wir im ‚Land der Dichter und Denker‘ wirklich? Eine preußische Schul-Kultur, die starr auf Beamtenstrukturen setzt, oder eine Bildung, die durch reale Impulse aus der Praxis bereichert wird?“

Bürokratieabbau: Fehlanzeige in der Weiterbildung

Als privater und nicht staatlich geförderter Bildungsträger sind wir immer wieder verwundert, wenn ein Politiker über den Abbau der Bürokratie spricht. Das muss in einem anderen Bereich sein, nicht in der Weiterbildung bzw. der Förderung der beruflichen Weiterbildung, so Bach. „Der Aufwand, den wir in 2024 hatten, war ohnegleichen. Die Korrespondenz mit der Deutschen Rentenversicherung und den Krankenkassen war so zeit- und arbeitsintensiv, dass ich dafür fast eine neue Mitarbeitende hätte einstellen müssen. Dabei ist dies 0 % Wertschöpfung, 100 % Bürokratie“, kritisiert er.

Unsere Forderung:

Das itb fordert eine zukunftsorientierte Bildungsstrategie, die nicht nur soziale Absicherung berücksichtigt bzw. sich auf die Einnahme der Rentenversicherung fokussiert, sondern auch den Anspruch an eine qualitativ hochwertige Weiterbildung ernst nimmt. Die Politik ist gefragt, ein Modell gemeinsam mit Bildungsträgern gemeinsam zu entwickeln, das sowohl Sicherheit für Lehrkräfte schafft als auch die Vielfalt und Qualität der Bildungslandschaft bewahrt.

 

Kontakt:

itb – Institut für Training und Beratung
Yokohamastraße 2, 20457 Hamburg
040 99 99 870 30
info@itb-net.de
itb-net.de

Links: www.bundestag.de

 

 

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