Share on print

Vorbereitung auf die Externenprüfung ESA und MSA (Schulabschluss)

Vorbereitung auf die Externenprüfung ESA und MSA (Schulabschluss)

1.

Beschreibung

Auf Basis unserer langjährigen Erfahrungen mit AZAV-Lehrgängen und aufgrund der Vielzahl an Gesprächen mit Berater:innen der BA und JC, richtet sich unser Angebot primär an Frauen und Männer mit Migrationsgeschichte (u.a. aus Kriegsgebieten wie z.B. Afganistan, Syirien, Ukraine), die keine deutsche Regelschule besucht und keinen deutschen Berufsabschluss haben, an Menschen, die als Rehabilitand:innen aus einer Krankheit heraus, eine (neue) gut qualifizierte langfristige Beschäftigung anstreben und an junge Erwachsene, die keinen Schulabschluss vorweisen können.

Migration: Rund 1/3 der Menschen in Hamburg (i.S. 630.000) haben einen Migrationshintergrund, eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), die im Auftrag der Hamburger Sozialbehörde erstellt wurde zeigt einer überdurchschnittliche Arbeitslosenquote unter Migranten (i.H. von 16,1%, ggü. 7% – Quelle: hamburg.de). Laut Innenbehörde sind (Stand Feb 2023) rd. 33.000 Schutzsuchende in Hamburg untergekommen.

Rehabilitation: Durch den demographischen Wandel, die Notwendigkeit länger arbeiten zu wollen und zu müssen, steigt die Anzahl von Menschen mit Einschränkungen (körperlich, psychisch). Laut dem DRV Rehabericht 2022 wurden 2021 252.188 Anträge für Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben bewilligt und durchgeführt. Vergleichbare Zahlen (ca. 183.000) meldet die Agentur für Arbeit in ihrer Statistik vom Gebietsstand Februar 2022 (https://statis-tik.arbeitsagentur.de). Rehabilitanden müssen sich aufgrund ihrer individuellen Beeinträchtigung oftmals beruflich neu orientieren. In vielen Fällen ist zudem eine Weiterbeschäftigung im alten Betrieb/Beruf aus gesundheitlichen Gründen nicht realisierbar. Hier ist ein Handlungsansatz gefragt, der die berufliche Neuorientierung wie auch die spezifische psychosoziale Lebenssituation adäquat berücksichtigt, in der sich viele Rehabilitanden nach einem Unfalloder einer Krankheit befinden.

Ein beruflicher Abschluss ist für den erfolgreichen Einstieg ins Erwerbsleben von großer Bedeutsamkeit, da die Nachfrage nach gut ausgebildetem Fachkräften sehr hoch ist. Insbesondere für Rehabilitanden ist ein qualifizierter beruflicher Abschluss häufig die einzige Möglichkeit einer dauerhaften Teilhabe am Erwerbsleben. Durch eine bedarfsgerechte Umschulung bzw. Ausbildung mit anerkanntem Abschluss erhalten Rehabilitanden die Möglichkeit, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu potenzieren. Eine gute Voraussetzung für die erfolgreiche berufliche Reintegration bietet die wohnortnahe Umschulung oder Ausbildung im Rahmen des dualen Systems, wobei Unternehmen als wichtige Bildungspartner an der Umschulung beteiligt sind: Berufswahl, fachpraktische und fachtheoretische Unterweisung entsprechen den aktuellen Qualitätsanforderungen des Arbeitsmarkts, der Umschüler/ Auszubildende lernt seinen zukünftigen Beruf im betrieblichen Gesamtzusammenhang kennen und trainiert fachübergreifende Qualifikationen, die in Betrieben verlangt werden. Wohnortnähe und die Einbindung in das gewohnte soziale Umfeld während der Umschulung/ Ausbildung wirken sich motivierend und stabilisierend auf die Lernfähigkeit und -Bereitschaft der Teilnehmer aus. Durch die Vernetzung der berufsspezifischen, psychologischen, pädagogischen und sozialen Aspekte der beruflichen Neuorientierung im ersten Schritt sowie der Qualifizierung durch Vollqualifizierung im zweiten Schritt können Rehabilitanden wettbewerbsfähige Perspektiven für eine dauerhafte Teilhabe am Erwerbsleben ermöglicht werden.

Qualifikation für junge Erwachsene: Noch immer beenden in Deutschland Zehntausende Jugendliche die Schulzeit, ohne zumindest den Hauptschulabschluss zu erwerben. Im Jahr 2021 traf dies auf rund 47.500 junge Menschen zu, was einem Anteil von etwas mehr als sechs Prozent an allen gleichaltrigen Jugendlichen entspricht. In dieser Gruppe befinden sich mit 60 Prozent mehr Jungen als Mädchen. Zudem sind junge Menschen mit ausländischer Staatsbürgerschaft fast dreimal so oft vertreten wie Gleichaltrige mit deutscher Staatsangehörigkeit (13,4 zu 4,6 Prozent). Ungelernte drohen in der modernen Arbeitswelt abgehängt zu werden. Schlechte Zukunftsaussichten: Die Gesellschaft könne es sich ange-sichts des wachsenden Fachkräftemangels nicht leisten, diese Personen durchs Raster fallen zu lassen, so der Bildungsforscher Klaus Klemm (Studienbeauftragter der Bertelsmann Stiftung). Die Menschen ohne Abschluss hätten ein höheres Risiko, in prekären Beschäftigungsverhältnissen zu landen oder gar keine Arbeit zu finden. „Jeder junge Mensch ohne Schulabschluss ist einer zu viel“ Das sei besonders problematisch, weil die moderne Arbeitswelt immer komplexere Anforderungen stelle.

Wer ohne Abschluss die Schule verlasse, laufe eher Gefahr, in prekären Beschäftigungsverhältnissen zu landen.(Quelle 03/2023: https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/themen/aktuelle-meldungen/2023/maerz/anteil-der-jugendlichen-ohne-schulabschluss-seit-zehn-jahren-auf-hohem-niveau) Mit dieser Weiterbildung streben wir eine langfristige Entwicklungsfähigkeit dieser Menschen in einem wertschöpfenden, sozialversicherungspflichtigen und fachkräftearmen Arbeitsbereich an.

2.

Anforderungen

• Das Mindestalter beträgt 18 Jahre
• Es besteht keine Schulpflicht mehr
• Gute Deutsch-Kenntnisse

3.

Lehrgangsinhalte

Aufgrund der Heterogenität der Zielgruppe wird zunächst (noch vor und zu Beginn der Weiterbildung) gemeinsam mit jedem Einzelnen ein Bildungsplan (Teilhabeplan) mit kurz-/mittel- und langfristigen Zielen erstellt.

Entsprechend dem Auftrag durch den Leistungsträger, den Wünschen des Teilnehmers und den Erkenntnissen aus Gesprächen, Testverfahren (bei Bedarf) wird für jeden Teilnehmer der Lehrgang individuell im Rahmen der Gruppe (Klasse), der jeweiligen Ziele strukturiert und im weiteren Verlauf dokumentiert.

Inhalte sind:

Inhalte der Maßnahme im Überblick:

  • Mathematik
  • Deutsch
  • Biologie
  • Englisch
  • EDV (Powerpoint/ Excel/ Word) (Cloud-Technologie) Chemie
  • Physik
  • Politik
  • Geschichte
  • Pädagogik*

*Pädagogische Themen

  • Lernen Lernen – Vermittlung von Lern- und Arbeitstechniken
  • Resilienz und Ressourcenorientierung
  • Selbst- und Zeitmanagement
  • Bewertungstraining

Überprüfung und Anpassung der vorhandenen Bewerbungsunterlagen

  • Kompetenzanalyse (Erstellung eines Kompetenzprofils entsprechend des DQR)
  • Praktikumsplatz-/Arbeitsplatz-/Weiterbildungssuche gemeinsam mit den Lernenden
  • Erstellung eines Bildungsplanes (bei Bedarf)
  • Klärung von Vermittlungshemmnissen
  • Suche nach leidensgerechten Arbeits-/Umschulungs-/Praktikumsplätze

 

Erfordernisse am deutschen, aktuellen Arbeitsmarkt (vgl. Regionale Arbeitsmarkterfordernisse) Zielsetzung FBW – Erlangung ESA (Schulabschluss)

4.

Prüfungsregelungen

Siehe Externenprüfung ESA/ MSA je Bundesland

5.

Teilnahmevoraussetzungen

siehe oben „Anforderungen“.

In der Regel wird dieser Lehrgang mittels Bildungsgutschein finanziert. Bitte sprechen Sie uns diesbzgl. an.

6.

Weitere Informationen

Bestandteil der Weiterbildung sind 640 Stunden umfassendes betriebliches Praktikum. Dieses Praktikum führt häufig schon dazu, dass Teilnehmern eine Anstellung nach Be-endigung der Maßnahme in Aussicht gestellt wird oder Praktikumsstellen unterstützen die Teilnehmer dabei, im Rahmen ihres Trägers eine Anstellung zu finden. Aufgrund un-serer regelmäßigen und umfassenden Praktkumsbegleitung – so sie denn entsprechend unseres Antrags gefördert wird – können wir dies konstant unterstützen. Im Rahmen des Lehrgangs finden außerdem Einheiten zum Bewerbungstraining und zur Berufswegeplanung statt. Weiter kann der Lehrgang auch als Grundlage für eine weite-ren qualifizierten Abschluss genutzt werden. Ein Sozialpädagoge begleitet den gesamten Lehrgang und untersützt individuell bei den persönlichen Herausforderungen. Darüber hinaus wird eine Counselorin systemische Therapie, Supervisorin und Traumapädagogin beschäftigt, die therapievorbereitend im Einzelfall tätig wird.

 

Lehrgangszeiten:

Vollzeit, montags bis freitags, täglich von 08.30 – 15.30 Uhr 

 

Anzahl Unterrichtseinheiten:

1.884 UE

 

Anzahl Praktikumsstunden:

340 UE 

 

Dauer:

ca. 14 Monate (abzüglich Ferienzeiten)

Veranstaltungsorte, Termine und Preise

Aktuelle Termine finden Sie hier

Links

Alle relevanten Informationen – Lehrgangsbeschreibung, Inhalte, Angaben zu Dozenten, Veranstaltungsorten, Terminen und Preisen und vieles mehr – finden Sie alternativ auch über den folgenden Button. Selbstzahler können sich dort auch verbindlich anmelden. Bei einer Anmeldung über eine Firma benötigen wir für eine verbindliche Anmeldung unter „Bemerkungen“ genaue Angaben zur anmeldenden Firma.

* Bei Anmeldung über eine Firma, Agentur für Arbeit, Jobcenter sowie Renten- und Unfallversicherungsträger können Sie sich nur über ein Anmeldeformular in schriftlicher Form anmelden.

Newsletter

Melden Sie Sich kostenlos mit Ihrer E-Mail Adresse an und erhalten Sie aktuelle Infos rund um die Weiterbildung und Branchen-News

* Ihre Anmeldung erfolgt durch das sichere Double Opt-in Verfahren. Wir verwenden Ihre Daten nur zum Versand unseres Newsletters und geben diese nicht an Dritte weiter. In jedem Newsletter haben Sie die Möglichkeit, sich aus dem Verteiler abzumelden.